Lehrerin vor grosser und kleiner Zuhörerschaft
Naturwissenschaften studieren, um Naturwissenschaften zu unterrichten – das ist ein gängiger Berufsweg. Bei Hanna Wick begann es mit einem Physikstudium, und heute unterrichtet sie Mathematik in einer Kantonsschule an der Zürcher Goldküste. Dazwischen liegt eine mehrjährige Tätigkeit als Journalistin, bei der sie die Schweizer Öffentlichkeit über Wissenschaftsthemen informierte.
Das Videoporträt befindet sich unten.
Hanna Wick wuchs in der Stadt Zürich in einem Lehrerhaushalt auf. Aber dass sie selbst einmal Lehrerin werden würde, war nicht ihr Lebensziel. Jedenfalls nicht als Jugendliche. Damals träumte sie von einer Tätigkeit als Bühnenbildnerin. Nach Abschluss der Sekundarschule hatte sie bereits eine Lehrstelle als Kulissenmalerin am Schauspielhaus Zürich in der Tasche. Dann aber bestand sie die entscheidende Prüfung, die ihr den Weg ans Gymnasium eröffnete. Dort traf sie wenig später auf einen engagierten Mathe-Lehrer: «Der kam direkt von der Uni an unsere Schule und hat uns richtig gefordert, manche von uns auch überfordert. Für mich war er genau der richtig. Ich habe den Unterricht immer geliebt», erinnert sich Hanna Wick.
Karriere bei Zeitung, Radio und Fernseh
Im letzten Schuljahr, kurz vor der Matura, verwarf sie ihren alten Berufswunsch und entschied sich für das, was ihr nun so viel Spass machte: Physik und Mathematik. An der Universität Zürich studierte sie Theoretische Physik, Mathematik und Philosophie. In der Freizeit schrieb sie für eine Studentenzeitung. Nach Studienende zog es Wick in die Wissenschaftsvermittlung. Sie sammelte berufliche Erfahrungen im Winterthurer Wissenschaftsmuseum Technorama und bei der Stiftung ‘Schweizer Jugend forscht’. Dann wurde sie Wissenschaftsredaktorin, erst bei der Neuen Züricher Zeitung, später bei Radio SRF und bei ‘Einstein’, der Wissenschaftssendung des Schweizer Fernsehens.
Wechsel ins Klassenzimmer
Nach 17 Jahren im Wissenschaftsjournalismus wechselte sie quasi das Unterrichtsformat, vom Massenmedium Fernsehen ins überschaubare Klassenzimmer. Seit Herbst 2021 unterrichtet Hanna Wick Mathematik an der Kantonsschule Uetikon am See an. Sie sei sehr glücklich in ihrem Beruf, sagt die Mutter eines 13-jährigen Sohnes, die in ihrer Freizeit gern singt, Bücher verschlingt und auch mal mit dem eigenen Boot über den Zürichsee kurvt. Sie weiss, dass sie ein Fach unterrichtet, das zentral ist für unsere Gesellschaft. «Mathematik steckt in vielen Dingen, auch wenn man es oft gar nicht merkt. Wer ein Gebäude bauen möchte, braucht mal viel Mathematik, damit es stabil steht. Und wer ein neues Medikament auf seine Sicherheit testen will, kommt ohne Statistik nicht aus. Daher ist es richtig, dass dieses Fach an der Schule eine zentrale Rolle spielt.»
Autor: Benedikt Vogel
Einige persönliche Fragen an Hanna Wick
Wo möchten Sie leben?
In der Nähe meiner Liebsten
Was ist für Sie das größte Unglück?
Krank zu sein ohne klare Diagnose
Ihr/e Lieblingsmaler/in?
Athene Galiciadis
Ihre Lieblingstugend?
Wohlwollen
Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Lesen
Ihr Hauptcharakterzug?
Neugier
Ihre Lieblingsfarbe?
Blau
Ihre Lieblingsblume?
Tulpe
Ihr Lieblingsvogel?
Amsel
Was verabscheuen Sie am meisten?
Grausamkeit
Wie möchten Sie gern sterben?
Zuhause im Bett
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Müde, aber zufrieden.